Die tägliche Informationsflut ist so gross, dass durchaus Bedeutendes aus der näheren Umgebung untergeht. Ich muss gestehen, gelegentlich fehlt mir eigentlich selbstverständliches Wissen aus „meiner kleinen Welt“. Als ich anlässlich einer Velotour den Hagneck-Kanal überquerte, beeindruckte mich die dortige Kraftwerksanlage sehr. Hier ein kleines Info-Häppchen.
2015 wurde das Wasserkraftwerk Hagneck 2 nach 4-jähriger Bauzeit eingeweiht. Bei der Planung und dem Bau des neuen Flusskraftwerkes an der Mündung des Hagneck-Kanales (Stichwort: Juragewässerkorrektion) in den Bielersee wurden den Anliegen von Umweltschutz, Heimatschutz, Denkmalschutz, Hochwasserschutz und dem steigenden Bedarf nach erneuerbarer Energie Rechnung getragen. Der SIA (Schweiz. Ingenieur und Architektenverein) würdigte das Projekt als „wegweisendes Beispiel für die in den nächsten Jahren in grosser Zahl zu erwartenden Erneuerungen von Kraftwerken“. Die Stiftung „Auszeichnung Berner Baukultur“ urteilte in ihrer Laudatio zum Atu-Prix 2018 folgendermassen: „So haben Penzel Valier zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Raymond Vogel eine Anlage geschaffen, die sich gleichermassen selbstbewusst wie selbstverständlich in ihre Umgebung einfügt. Das Wasserkraftwerk Hagneck zeigt exemplarisch, welches Potenzial in Bauaufgaben liegt, bei denen scheinbar alle Parameter präzise definiert sind“. Neben dem Neubau, der sich harmonisch in die Landschaft einfügt, wurde die 1899 in Betrieb genommene Anlage Hagneck 1 erhalten. Als eines der ersten Wasserkraftwerke der Schweiz ist sie ein Denkmal der Technik- und Kulturgeschichte. Im Rahmen des Neubaus wurde auch mit grossem Aufwand dem Artenschutz Rechnung getragen. Das einem Wildbach nachempfundene Umgehungsgerinne verbessert die Fischwanderung und ist Teil der Massnahmen zur ökologischen Aufwertung.
Ein beeindruckendes Nebeneinander von Natur und Technik. Die Anlage ist ein Besuch wert. Die BKW bietet Führungen an, das Bistro "Martin Pêcheur" sorgt bei Bedarf für die Verpflegung.
Quelle: bielerseekraftwerke.ch
